Oktober 2017:Kinder wachsen schnell und verwachsen ihre Sachen noch schneller. So waren fast alle Kinder aus dem Schutzengelwaisenhaus in Mgbele aus ihren Kleidern herausgewachsen. Aus Deutschland kamen neue Sonntagskleider – hier führen einige der Mädchen die neuen Sachen vor. Sie bewundern sich gegenseitig.


In der neuen Filiale im Südwesten, in Ibokun, nicht weit von Ifetedo, haben die drei Schwestern viel zu tun. Die Schule für Hauswirtschaft und Ernährung hat vor allem arme Frauen, Mädchen und einige Jungen. Sie sind sehr eifrig und lernen gut. Bei einigen von ihnen ist sogar der geringe Beitrag für die Kosten der verwendeten Lebensmittel ein Problem. Deshalb wollen die Schwestern jetzt einen Kiosk für selbstgemachte Snacks anfangen, damit die Schülerinnen und Schüler sorgenfrei lernen können. Eine Spende aus Deutschland hat dazu geholfen


September 2017: Während ihres Aufenthaltes in Deutschland zu einem internationalen Leitungs-treffen im September 2017 konnte Sr. Scholastica die Zentrale des Päpstlichen Missionswerks der Frauen in Deutschland besuchen. Dort wurde ihr das wertvolle Geschenk von mehreren Meßgewändern für die Kapellen der Gemeinschaft in Nigeria gemacht.


Im August sind unsere Kinder vom Waisenhaus wie immer im Haupthaus in Garam zu Besuch; sie spielen und freuen sich an der veänderten Umgebung.

Dank einer Spende vom Katholischen Büro in Lagos kann in dieser Zeit das Kinderhaus neu gestrichen werden. Alle sind glücklich darüber.


Am 24. Juni 2017 wurden drei Postulantinnen ins Noviziat aufgenommen. Das Noviziat ist das Kernstück der Ordensausbildung. Am Tag der Aufnahme erhalten die neuen Mitglieder auch den Ordensnamen und das Noviziatshabit. Die Zeit des Noviziats dient alles der geistlichen Entwicklung, daher sind keine Studien oder berufliche Verantwortungsstellen erlaubt.

Im März waren drei andere junge Frauen ins Postulat aufgenommen worden.


Zum Alltag des Klosterlebens gehört auch die Hausarbeit. Eine der Haupternten neben Yam ist ja Kassava, das man in Indien auch Tapioka nennt. Das ist eine Pflanze, deren Wurzel sehr groß wird – die Nigerianer betonen immer, daß es nicht die Wurzel ist, sondern der Stengel unter der Erde, der gegessen wird. Das kann schon 40-50 cm lang sein und dick wie ein Arm. Die Pflanze enthält viel Blausäure, muß also sofort nach dem Ausgraben geschält und gewäössert werden, etwa drei Tage lang. Da kommt viel Schaum heraus. Danach wird es geschnitten und getrocknet, dann gemahlen und geröstet – was unter der heßen nigerianischen Sonne eine anstrengende Arbeit ist. Das entstehende grobe Mehl sieht etwa wie Grieß aus, nur gelblich. Es hält sich bei guter trockener Lagerung fast ein Jahr, also idealerweise bis zur neuen Ernte. Man braucht dann nur heißes Wasser zuzufügen, und mit diesem Brei – genannt Fufu – wird alles andere gegessen.


Die Feier der ewigen Profeß am 17. Juni 2017 für sechs unserer nigerianischen Schwestern in Minna, dem Sitz von Bischof Martin in Niger State, einem der Scharia-Staaten Nigerias, ist ein wichtiger Tag für die Gemeinschaft. Bisher hatten fünf Schwestern in Nigeria und zwei in Deutschland ihre ewigen Gelübde abgelegt. Zum ersten Mal ist die Zahl größer, sechs Schwestern, die 2006 bzw. 2007 in die Gemeinschaft eingetreten sind. Es wird sicher ein schönes Fest – die Einladung ist in Englisch, aber sicher für die meisten verständlich.


Am 18. Mai 2017 sah Sr. Emmanuela auf ihrem Weg von Ondo eine ganz arme, hochschwangere Frau, die schon drei Tage vor einer Kirche lag. Sie brachte sie in ein Entbindungshaus, und da die Mutter gar keine Kleidung für das neugeborene Kind hatte, wickelte sie es in ihren Schleier und nahm die Familie mit in den Konvent nach Ifetedo, wo ihnen weiter geholfen wurde.


Es ist jetzt gelungen, auch in Ifetedo, Osun State, eine Selbsthilfegruppe für Witwen aufzubauen, in der Pfarrei und getragen von unseren Schwestern. Die Frauen werden in dieser schwierigen Phase unterstützt im Aufbau einer Sicherung ihrer Lebensgrundlage. Oft genug müssen ja auch Enkelinnen und Enkel versorgt werden durch die Witwen. Das Projekt wurde finanziert durch Missio Aachen.


Im April fand eine wichtige Veranstaltung in Nigeria statt. Die Generaloberin Sr. Gonzalo kam zum 3. Kapitel in der Pro-Region. Die gegenwärtige Leitungsgruppe wurde für eine zweite Amtszeit bestätigt, ein viertes Mitglied wurde hinzugefügt. Das Leitungsteam besteht jetzt aus Sr. Scholastica Okorie, Pro-Regionaloberin; Sr. Kelechi Ifeogbu, Vikarin; Sr. Agatha Onwudi und Sr. Eliza Oguzie, Ratsschwestern.


Am 18. März 2017 konnten fünf Novizinnen ihre erste Profess ablegen, in Gegenwart der Generaloberin Sr. Gonzalo und der Generalrätin Sr. Shirley. Wir sind froh, daß sich die Zahl der Professschwestern weiter vermehrt – Anforderungen sind genug da in diesem arg gebeutelten Land.


Das Päpstliche Missionswerk der Frauen in Deutschland ermöglicht uns diese dringend notwendige Hilfe für Frauen. Im März 2017 konnten wir zwei weitere Witwen-projekte starten, nach dem Muster des Projekts in Garam. Sowohl in Mgbele wie auch in Ifetedo können wir Witwen Hilfe zu einem neuen Lebensbeginn anbieten, nach dem Tod ihrer Gatten.


Am 22. Februar 2017 eröffnete der Bischof der Diözese Osogbo (zu der auch Ifetedo gehört) offiziell die Mutter Teresa Haushaltsschule in Ibokun. Ein Haus wurde den drei Schwestern als Konvent zur Verfügung gestellt.

Sr. Christiana und Emelda werden in der bischöflichen Schule arbeiten und ein Gehalt bekommen. Sr. Viola übernimmt eine bereits bestehende mobile Klinik. Wir sind glücklich über diese neue Konventsgründung, die zweite in der Diözese Osogbo in Osun State.


Wieder einmal konnten unsere Schwestern im Februar in der Sekundarschule einer Pfarrei im Südwesten Nigerias zu den Jugendlichen über Berufswahl und auch über das geistliche Leben sprechen. Sie fanden viel Interesse dort.


Januar 2017: Perpetua ist Schülerin in der Vorschule in Azhin Kasa. Sie leidet an Rachitis und wird seit Oktober 2016 mit hoch dosiertem Calcium behandelt. Langsam zeigt sich eine Verbesserung. Wir sind für sie sehr froh.